5. Mai 2016: Schüleraustausch Gegenbesuch in Castagnaro

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050516 000Am 5. Mai war es endlich soweit. Nachdem bereits Anfang März die italienischen Schüler Fischbachau besucht haben, starteten wir nun unseren Gegenbesuch in der Partnergemeinde Castagnaro. Begleitet wurden die 9 deutschen Schüler der Mittelschule Fischbachau vom „Presidente“ des Freundeskreises Michael Wismeth sowie Christoph und Nicole Adams
Vor der eigentlichen Abfahrt stand aber erst noch ein wichtiger, offizieller Termin für alle Teilnehmer in Form eines Fototermins auf dem Hof des Autohaus Weingärtner in Miesbach an. Dank der Unterstützung des Inhabers Herr Martin Weingärtner ,der dem Freundeskreis einen VW – Bus kostenlos zur Verfügung stellte und der Unterstützung durch die Gemeinde Fischbachau war es erst möglich geworden den Austausch kostengünstig für die teilnehmenden Schüler zu gestalten. An dieser Stelle ein ganz herzliches „Vergelt’s Gott“ an beide Seiten für die Unterstützung.

Einigen Schülern war die Anspannung, was sie wohl im fremden Land und den fremden Familien erwartete deutlich anzumerken, der Vorfreude tat das aber keinen Abbruch.
Von Miesbach aus führte uns die Fahrt vorbei am Tegernsee und dem Achensee den Brenner hinauf Richtung bella Italia. Gefühlt 10.000 Andere hatten wohl auch diese Idee, so dass die Fahrt den Brenner hinauf ein kleines Geduldsspiel wurde. An der Raststätte nach Bozen wurde eine kleine Pause eingelegt, bevor wir gegen 15 Uhr unser Zwischenziel Sirmione am wunderschönen Gardasee ansteuerten. Michael fand auch schnell einen Parkplatz der überraschenderweise fast unbelegt war. Der Grund erschloss sich uns recht schnell: Bis zum Castello Scaligero, der Burg von Sirmione, war noch ein beträchtlicher Fußmarsch zurückzulegen. Dieser Umstand sollte aber keinen der 9 Schüler und ihrer Begleiter gestört haben und alle waren frohen Mutes nach der langen Autofahrt einmal laufen zu dürfen. Zumindest wurde es dem Verfasser so berichtet, ob dieser Sachverhalt der Wahrheit entspricht lässt sich leider im Nachgang nicht mehr feststellen. Ein leckeres, original italienisches Eis bei bestem Sommerwetter am Gardasee liess aber erst gar keine schlechte Stimmung aufkommen, so dass die Burg dann doch zügig erreicht wurde. der Ausblick von der Burg über Sirmione und den Gardasee entschädigte dann für alle Mühen und so manches Foto wurde geschossen. Danach war leider schon wieder die Zeit zum Aufbruch gekommen, wir wurden ja in Castagnaro erwartet.
Gegen 18 Uhr rollte der Troß aus Deutschland auf die Piazzale in Menà und wurde mit großem Hallo von den beiden Lehrerinnen Marieelisa und Ginea, dem Presidente des Freundeskreises in Castagnaro, Stefano und natürlich von den italienischen Partnerschülern und ihren Eltern begrüsst. In der Bar „Circolo Noi“ hatten unsere italienischen Freunde ein Abendessen vorbereitet. Bis dahin zog der neben der Bar liegende Kunstrasen – Fußballplatz aber alle Schüler in seinen Bann. Ein hervorragendes Abendessen in Form von Nudeln mit Porchetta wurde aufgetischt und es blieb nun Zeit und Ruhe für Unterhaltungen. Die meisten deutschen Schüler kannten ihre italienischen Partner ja schon vom Besuch der Italiener Anfang März in Fischbachau und nach dem Essen verabschiedeten sich so langsam Alle und unsere Schüler gingen mit in ihre Gastfamilien.

In den Gastfamilien klingelte der Wecker am Freitagmorgen wie gewohnt und auch unsere deutschen Schüler mussten mit aufstehen. Ein Besuch des Unterrichts in der Scuola Media di Castagnaro in den Klassen ihrer Partnerschüler stand auf dem Programm. Einigeschüler hatten das vergnügen, ihren italienischen Austauschpartner zu einem Schulvolleyballturnier im benachbarten Villa Bartolomea begleiten zu dürfen. Etwas verständnislos mussten sie das Durchhaltevermögen ihrer Austauschpartner anerkennen, knapp vier Stunden im Freien auf einem Fußballfeld ohne Schatten bei sommerlichen temperaturen Volleyball zu spielen. Unsere deutschen Schüler waren danach wohl mehr geschafft als doe italienischen Protagonisten auf den Volleyballfeldern. Zur Stärkung wartete dann allerdings ein Mittagessen in den italienischen Familien.
Auch der Nachmittag gestaltete sich durchaus sportlich, unsere italienischen Freunde hatten eine Radtour entlang der Etsch nach Badia Polesine organisiert. Am Rathaus in Castagnaro, wo man sich traf, waren zunächst alle Bauarten und Epochen von Fahrrädern zu bewundern, aber es war für Jeden ein Fahrrad vorhanden. Begleitet von Stefano, Michael, Nicole und Christoph sowie einigen italienischen Eltern machten wir uns auf dem wunderschönen, idyllischen Weg entlang der Etsch nach Badia Polesine. Stefano hatte dort die Besichtigung eines kleinen Klosters arrangiert und wir hatten die Gelegenheit das örtliche Theater zu besichtigen welches aus dem 19. Jhd. stammt und dem Theater Fenice in Venedig ähnelt. natürlich durfte vor der Rückfahrt nach castagnaro das obligatorische Eis zur Stärkung nicht fehlen. Den Abend verbrachten die deutschen Schüler dann wieder in den Gastfamilien.

Auch am Samstagmorgen meldete sich der Wecker zum Leidwesen von manchem Schüler wieder früh, schließlich stand ein Besuch von Verona gemeinsam mit den italienischen Austauschpartnern auf dem Programm. Alle waren pünktlich am Treffpunkt und auch die italienische Bahn zeigte sich von ihrer besten Seite und unser Zug erreichte pünktlich den Bahnhof von Castagnaro und ebenso „in punto“ nach einer guten Stunde Fahrt Verona. Stefano hatte einen kleinen Rundgang durch verona im Vorfeld geplant und gab einen hervorragenden Fremdenführer ab, auch wenn Stefano und der Stadtplan manchmal kleine Kämpfe ausfechten mussten. Unser Weg führte uns vom Bahnhof zur berühmten Arena und danach durch eine der Haupteinkaufsstraßen. Hier drohte dann der komplette Zeitplan ins Wanken zu geraten da etliche Stops der Schüler und vor allem der Schülerrinnen zum Besuch der Geschäfte und zur Unterstützung der italienischen Wirtschaft den Fortgang der Stadtbesichtigung lähmten. Wir gelangten dann aber doch irgendwie und irgendwann an die Chiesa die San Fermo maggiore. Wir hatten die Gelegenheit, eine der bedeutendsten Kirchen von verona von innen zu besichtigen. Die Kirche wurde urprünglich im romanischen Stil erbaut und später nach dem gotischen Stil umgebaut. Beeindruckend ist vor allem die hölzerne Dachkontruktion im Innern der Kirche. Danach kamen leichte proteste aus der Schülerschar, da sich bei einigen Schülern der Hunger meldete. Ein wohlbekanntes amerikanisches Gasthaus, welches auch in Italien sein Essen in Schachteln serviert wurde von den Schülern zum Mittagessen ausgewählt, während ihre Begleiter Stefano, Marieelisa, eine weitere italienische Lehrerin sowie Christoph und Nicole in deiner benachbarten Pizzeria sich den wahren Freuden italienischer Esskultur hingaben. Mit der Besichtigung des Castelvecchio und der Ponte Scaligero wurde die Stadbesichtigung beendet und der Rückmarsch zum Bahnhof angetreten. Auf der Rückfahrt kollidierten dann gut gelaunte italienische und deutsche Schüler, die sich angeregt unterhielten und die Zimmerlautstärke etwas überschritten mit einem an diesem Tage leider nicht so gut gelaunten italienischen Schaffner. Dessen Auftritt mit einem „Anpfiff“ an die Schüler war auf alle Fälle filmreif und sorgte schlagartig für eine angespannte Ruhe. Zu seiner Entlastung sei angeführt, dass er vor seinem „Auftritt“ Marieelisa um Genehmigung bat für Ruhe sorgen zu dürfen.
Nach der Ankunft in Castagnaro oblag die Gestaltung des Abends sowie des folgenden Sonntagvormittages wieder den Gastfamilien und hier und dort war zu vernehmen, dass auch einmal etwas länger geschlafen wurde.

Nach einem wohl meist bopulenten Sonntagsmahl in den Familien nahte dann langsam die Stunde des Abschieds. Bürgermeister Andrea Trivellato ließ es sich nicht nehmen, die Schüler im Rathaus von Castganaro persönlich zu empfangen um sie zu verabschieden. Zum Abschied hatten einige italienische Eltern Kuchen gebacken, so dass man sich vor der Fahrt noch einmal stärken konnte. Nur durch einen recht großen Stau vor der Zahlstelle Sterzing aufgehalten erreichten die deutschen Schüler gegen Abend wieder wohlbehalten und beladen mit Gastgeschenken und vielen neuen Eindrücken ihre Heimat.

Es wäre schön, wenn die neu geschlossenen Freundschaften der Schüler über Landesgrenzen hinweg Bestand haben und die Städtepartnerschaft zwischen Castagnaro und Fischbachau mittragen. Für die Schüler beider Länder und Schulen war es mit Sicherheit einmal interessant, die Kultur und vor allem auch das Familienleben in unterschiedlichen Ländern kennenzulernen. Für unsere Schüler war es bestimmt ebenso eine neue Erfahrung Italien einmnal „pur“ abseits der bekannten Touristenregionen zu erleben.
Von einigen Schülern unserer Mittelschule war schon zu vernehmen, dass im nächsten Jahr wieder mit dabei sein wollen.

Abschließend noch einmal einen grossen Dank an die beiden Schulen, die Gastfamilien, alle Unterstützer, Organisatoren und Helfer auf italienischer und deutscher Seite.

Einen kleinen Bericht von Maestra Ginea de Grandis in italienischer Sprache mit Bildern über den Austausch, der auch auf der Internetseite des Schulverbundes in Castagnaro als PDF – Datei erschienen ist, können Sie sich mit Klick auf den Button unten herunterladen

 

Bericht aus Italien