Zu unchristlicher Zeit um 6 Uhr morgens finden sich 36 Castagnaro-Freunde in Elbach ein, um mit Peter von der Firma Atzl gen Süden aufzubrechen. Der Wetterbericht ist sehr bescheiden und feucht, aber das tut der guten Laune keinen Abbruch. Zügig erreichen wir den Brenner und unsere erste Raststation nach Sterzing. Beim Aussteigen warme laue Luft und blauer Himmel !!!!! Schon um 9:30 erreichen wir unser erstes Highlight: Burg Siegmundskron mit dem Mountain-Messner-Museum. Leider öffnet es erst um 10 Uhr und auch mit Engelszungen konnten wir keinen früheren Einlaß erreichen. Wir spielten mit dem Gedanken einer bayrischen Eroberung der Burg, aber dann wollten wir keine alten Gräben öffnen und warteten bei herrlichem Wetter auf Einlaß.
Ehrlich gesagt zweifelte ich sehr, als uns die freundliche Dame an der Kasse sagte, daß man ca. 2 Stunden für einen schnellen Rundgang benötigt. Am Ende verweilten wir dann 2- einhalb Stunden in einem tollen Museum und es wurde überhaupt nicht langweilig. Manche aus unserer Mitte behaupteten, der Reinhold wäre leibhaftig auf der Burg (als Ausstellungsstück ?!) , ich sah ihn leider nicht, aber trotzdem war ich begeistert. Hungrig von dieser Burg steuerten wir den Turmhof hoch über St. Michael an. Das Mittagessen mitten im Obstgarten bei lauen Temperaturen und vorzüglicher Küche war ein königliches Vergnügen. Gut gestärkt brachten wir den zweiten Teil der Strecke durch das Trentino hinein in das Veneto hinter uns und erreichten unser Hotel in Villa Bartolomea. Zimmerverteilung, Rasten, Schauen und dann kam der erste gemeinsame Abend im Hotel mit unseren italienischen Freunden. Erfreulich groß war die Abordnung aus Castagnaro, Menà mit beinahe 30 Teilnehmern. Der Abend plätscherte schnell dahin mit Plaudern und Lachen.
Am Samstag war schon wieder um 7 Uhr früh Frühstück angesagt, da wir ein volles Programm hatten. Um 8 Uhr fuhr uns Peter nach Padua, wo wir unser Schiff für die geplante Stadtbesichtigung vom Wasser aus suchten. Es war schnell gefunden. Der Himmel war heute nicht so blau und es fing an zu nieseln. Da das Schifferl auch ein Dacherl hatte, machte es uns nichts aus. Was aber ein bisserl die Erwartung trübte, waren die hohen Böschungen der Kanäle und Flüsse. Man sah leider keine Stadt, dafür nur grüne Natur. Auch die Führerin hatte Technikprobleme. Ihre Erklärungen waren teils nur im Heck zu hören , teil garnicht. Aber meine Truppe war brav und wurde nicht renitent. Das „Bordbuffet“, aufgetragen von richtigen „Seemännern“ hebte die Stimmung und wir kamen mittags an unseren Ausstiegspunkt. Der Regen war vorbei und erste blaue Flecken zeigten sich am Himmel. nach einer abenteuerlichen Einsteigaktion brachte uns Peter ins Stadtzentrum, wo wir drei Stunden nach Lust und Laune bummeln konnten.
Am Abend waren wir von unserer Partnergemeinde in ein Lokal in Badia Polesine geladen. Zwei lange Tafeln und gutes Essen rundeten mit vielen Gesprächen einen wunderbaren Abend ab.
Am Sonntag zeigte Stefano sehr charmant und unterhaltsam Castagnaro und Menà. Wir erfuhren , daß auch Castagnaro (wie Fischbachau) seinen Namen von einem Gewässer hat: Il Castagnaro, der Kanal mit Kastanienbäumen gesäumt. Auch Castagnaro- Menà wurde aus mehreren Ortsteilen zusammengelegt, wie Fischbachau aus Wörnsmühl und Hundham. Wir erfuhren Geschichtliches über die Großgrundbesitzer, über Gebietsverluste durch eine Schlacht bei Castagnaro zwischen den Veronesern und Paduanern.
Schließlich verabschiedeten uns unsere italienischen Freunde mit einer „merenda“ in der Bar von Menà. Auf der Heimfahrt war eine Besichtigung des Castel Beseno geplant. Wir wurden jedoch gewarnt, daß der Bus nicht die Burgstraße hinauffahren kann und dadurch ein Fußmarsch von ca. 3 km die Folge wäre. Da das Wetter auch sehr nach Regen ausschaute, disponierten wir um und machten eine längere Pause in Brixen.
Danach brachte uns Peter wieder wohlbehalten nach Elbach zurück und dafür danken wir ihm recht herzlich.
Mich würde es freuen, wenn es vielen gefallen hat und wir bei unserem nächsten Ausflug wieder viele Anmeldungen erhalten.
Servus Michael