Nach langer, coronabedingter Pause traf am Freitag, den 6. Mai, eine kleine Gruppe von sechs Italienern aus der Partnergemeinde Castagnaro/Menà ein. Der Freundeskreis Castagnaro, allen voran der Vorsitzende Michael Wismeth und der Vorstand, bereitete der offiziellen Besuchergruppe abends einen herzlichen Empfang. Auch der 2. Bürgermeister Martin Bacher zeigte sich erfreut über den Besuch und überbrachte die herzlichen Grüße des 1. Bürgermeisters und der Gemeinde Fischbachau. Mit von der Partie waren u. a. auf italienischer Seite die Vorsitzende des dortigen Partnerschaftsvereins Ginea de Grandis und ihr Vorgänger Franco Biasio mit Gattin Cinzia. Frau de Grandis begrüßte die die Fischbachauer Freunde überschwänglich und bedankte sich für die achtzehnjährige Gastfreundschaft, die hiermit „volljährig“ sei. Sie betonte, jeder Besuch in Fischbachau sei eine große Freude und gab der Hoffnung Ausdruck, die Partnerschaft mit Fischbachau möge sich noch lange fortsetzen. Sie lud offiziell für das nächste Jahr die Fischbachauer nach Castagnaro ein. Die dortigen Freunde Fischbachaus würden sich über den Besuch sehr freuen. Michael Wismeth bedankte sich für die Worte der Vorsitzenden aus Italien und zeigte seine Freude über den Besuch. Im Gasthof Mairhofer in Aurach traf man sich zu einem gemütlichen Abendessen und erzählte sich die vielen Anekdoten, die sich inzwischen angesammelt hatten. Nach dem lustigen, netten Abend verteilten sich die Ankömmlinge auf die verschiedenen Fischbachauer Familien, die sich freundlicherweise bereiterklärt hatten, die „Castagnaris“ bei sich aufzunehmen.
Das Wetter am Samstag entsprach leider nicht den sehnlichsten Wünschen der Ausflugsgruppe mit 22 Personen, trotzdem machten sich alle voller Vorfreude mit Gemeindebus und Privatautos auf den Weg nach Reutberg. Wirtshaus, Kloster und Kirche ließ man erstmal links liegen und fuhr zum Kirchsee. Gnädigerweise entstanden doch ein paar Wolkenlücken und ließen die tolle Aussicht auf das Moor, die Vorberge und die Alpen erahnen. Vor der Einkehr im Wirtshaus stand natürlich der Besuch in der Klosterkirche an. Dort erklang ein mehrstrophiges Marienlied, dessen lateinische Kehrverse auch von den italienischen Gästen mitgesungen werden konnte. Jetzt war endlich der Zeitpunkt für die Erstürmung der Traditionsgaststätte Reutberg. Wer nur irgendwie dazu in der Lage war, half den Italienern beim Übersetzen der Speisenkarte und gab sinnvolle Tipps bei der Bestellung. Der Genuss der bayrischen Spezialitäten – Schweinsbraten, Rollbraten, Bierkutscher Schnitzel, Gesottenes usw. – war gewiss ein Höhepunkt des Tages. Anschließend ging es mit den Autos geradewegs nach Tölz. Der folgende Aufstieg auf den Kalvarienberg verlangte einigen Teilnehmern doch einiges ab, Gott sei Dank hatten die meisten Schirme dabei, um den heftigen Regen abzuwehren. Oben angekommen bot das Innere der Kreuzkirche Schutz vor dem Schmuddelwetter und einen Einblick in die prachtvoll ausgestattete Doppelanlage der Kirche mit Heiligem Grab und Heiliger Stiege. Draußen gab wiederum eine Wolkenlücke die Sicht über die Tölzer Stadt, den Isarverlauf und auch schemenhaft auf die Isarwinkler Berge frei. Wenigstens der Geierstein war einigermaßen zu sehen. Nach dem Abstieg in die Tölzer Stadt hatten die Italiener die Idee eines Cafebesuchs. Zufälligerweise war die Bedienung eine gebürtige Italienerin, die sich mit unseren Gästen aufs Beste unterhalten konnte. Nach dem Genuss von Kaffee, Tee und auch alkoholischen Getränken stand die Heimfahrt nach Fischbachau an. Nach kurzer Erholung im Quartier traf man sich im Klosterstüberl zum Abendessen und geselligem Plausch. Die italienisch Sprechenden Fischbachauer halfen wieder bei der Auswahl der Speisen und Getränke. Nach dem opulenten Mahl schenkten die Italiener noch einen „Vino Santo“ aus, einen süßen Desserwein, der allen mundete. Später kam auch noch der ehemalige 1. Bürgermeister Franz Sellmayr dazu, der vor 18 Jahren die Partnerschaftsurkunde mit der Gemeinde Castagnaro unterschrieben hatte. Für das Jahr 2023 wurde der Besuch der Fischbachauer in der Partnergemeinde und für das Jahr 2024 der Gegenbesuch der Castagnaris bei uns festgeklopft. In diesem Jahr steht schon das zwanzigjährige Jubiläum der Partnerschaft an. Nach dem gelungenen Abend suchten alle ihre Quartiere auf und freuten sich schon auf den Abschlusstag.
Der Sonntag begann gewohnt regnerisch. Im Wasmeier-Museum in Fischhausen am Schliersee zeigten sich die Italiener besonders begeistert. Das frühere Leben, die alten Gerätschaften und die liebevoll restaurierten Gebäude hatten es ihnen und uns angetan. Nach der Besichtigung der Weinbergkapelle in Schliersee rückte der Zeitpunkt der Abreise näher. Davor war natürlich noch eine Stärkung im Ratskeller Schliersee fällig, zu der uns die Italiener einluden. Herzlich wurden danach die Gäste verabschiedet, die sich um 15:00 Uhr auf den Weg zurück nach Castagnaro und Mená machten.