Am Freitag den 16.April um 6 Uhr morgens trafen wir (Gisela und Hans, Martha und Brigitte, Birgit und Harry und Michi) uns an der Kirche in Elbach. Mit dem Gemeindebus starteten wir in den Süden. Der Wetterbericht war sehr gemischt, tat der guten Laune aber keinen Abbruch.
Schnell huschten wir über den Brenner und an der Raststätte Auer gab’s das erste Italiengefühl mit gutem Cappu. Bei Ala verließen wir die Autostrada und es ging schwindelerregend ein Sträßlein hinauf zum Passo Fittanze im Parco regionale della Lessinia. Erstaunlich viel Schnee auf den umliegenden Bergen, dem Monte Baldo im Westen und dem Monte Tomba im Osten.
Wir ließen unseren Bus ein wenig rasten und stiegen gemächlich auf den Monte Cornetto mit einem Kriegsdenkmal wie ein Schornstein eines Ozeanriesen. Ein eisiger Wind trieb uns schnell wieder zum Bus zurück.
Über Fosse und St.Anna di Alfaedo, wo wir Mittagspause machten, ging es hinunter nach Molino, wo der Fiume Progno eine tiefe Schlucht gegraben hat. Nochmal ging’s zu Fuß durch den Parco delle Cascate. Sonne wechselte mit kurzen Regenschauern, trotzdem war der Rundgang recht kurzweilig.
Durchs Valpolicella fuhren wir hinunter nach Fumane, San`t‘ Ambrogio und San Pietro, wo wir über die Tangenziale wieder auf die Autostrada zurückkehrten. Schon an der Ausfahrt Soave- San Bonifacio wurde mir ein wenig mulmig, da der Agriturismo, den ich auf einem Hügel hinter Soave vermutete, schon jetzt mit einem stattlichen Kellereigebäude sichtbar war.
Wir bezogen die Zimmer, die dann doch nicht ganz so laut waren, wie befürchtet.
Gleich erkundeten wir unseren „Agriturismo Montetondo“ bei einer Weinprobe, die uns recht gute Tröpfchen bescherte. Danach fuhren wir wieder bei Regen ins nahegelegene Soave und fanden dort auf den zweiten Anlauf eine bodenständige Pizzeria mit Superessen.
Am Samstag 17.April trafen um 9 Uhr , wie vereinbart, Doriano und Lucio ein. Gemeinsam fuhren wir gleich hinter Soave nach Norden ins Val Tramigna. Hinter Cazzano di Tramigna fuhren wir noch ein Stück nach Osten den Berg hinauf bis zu dem Weiler Marsiglio. Jetzt endlich waren wir mitten in unglaublich blühenden Kirschbaum- Plantagen. Wir wanderten den Bergrücken hinauf auf den Monte Mirabello. Mit viel Lehm an den Schuhen und angenehm kühlen Regengüssen schwindelten wir uns bis in das verträumte Bergdörflein Campiano. Eine einfache Trattoria entschädigte uns über die Maßen mit einem hervorragenden Mittagessen. Nach dem Essen scheinte sogar kuzrzeitig die Sonne und wir schlugen uns wieder durch Weinberge und Kirschbaum- Meere zurück zu unserem Bus. Nachdem wir uns von Doriano und Lucio verabschiedet hatten, streiften wir frisch geduscht noch ein wenig durch das mittelalterliche Soave. Zum Abendessen hat uns Franco zum Agriturismo Corte Verzè bestellt. Ein edles Anwesen wieder bei Cazzano. Es wurde ein unterhaltsamer Abend im besten Sinne der Völkerverständigung. Aus unserer Partnergemeinde waren Silvia und Guido, Cinzia und Franco, Michele Sordo und Ginea gekommen. Der Abend verging im Flug mit bestem Essen und guten Gesprächen.
Am Sonntag 18.April wollten wir die berühmten Fossilien von Bolca erkunden. Über Montecchia, San Giovanni Ilarione und Vestenanova fuhren wir das Val Alpone hinauf. Bei San Giovanni machten wir noch einen Abstecher zu einer kleinen romanischen Kirche, die wir wegen eines Radlrennens nur mit mehreren Anläufen erreichten. In Bolca schauten wir uns zuerst das Museum an, um danach auf einer Rundwanderung mit herrlichen Ausblicken, netten Abenteuerpfaden und vielen schwarzen Wolken, die aber nur trocken drohten, selbst unsere archeologischen Fähigkeiten zu erproben. Martha fand sogar so etwas wie eine versteinerte Muschel. In Bolca zurück gab es ein verspätetes , aber wieder gutes Mittagessen. Anschließend testeten wir noch den Bus bei einer Verdauungsfahrt hoch hinauf über Crespadoro und Campodalbero zum Rifugio Bertagnoli 1225, wo uns noch Schnee und Schneerosen grüßten.
Auf der Heimfahrt entdeckten wir in Montecchio wieder eine winzige Trattoria, in der wir den Tag königlich beendeten.
Am Montag 19.April erleichterten wir noch die Cantina Montetondo und wechselten dann nach Albisano , hoch über Torri del Benaco. Bei endlich herrlichem Wetter wanderten wir von Albisano immer an den Hängen des Monte Baldo und immer mit tollen Seeblicken bis ins verträumte Crero. Hier gönnten wir uns auf einem Adlerhorst- Balkon ein letztes italienisches Pranzo und schlenderten dann hinunter zum See. Am Ufer wanderten wir bis Torri zurück. Ich holte dann das Auto und nach einem Spritz im Hafencafe von Torri trennten wir uns nur schwer vom See. Doch wir mußten wieder in Richtung Heimat.
Es war ein abwechslungsreicher Ausflug mit viel Spaß trotz recht unterkühlter Witterung.