Nach dem Erfolg im vergangenen Jahr organisierte der Freundeskreis auch 2017 wieder einen Schüleraustausch in Kooperation mit der Mittelschule Fischbachau.
Am Mittag des Vatertages, 25. März 2017, machte sich unser 1. Vorsitzender gemeinsam mit sechs Schülern der Klassen 7-9 der Mittelschule Fischbachau im Bus der Gemeinde Fischbachau auf den Weg in die Hitze des nördlichen Italiens.
Leider hatten an diesem Tag wieder gefühlt tausend andere Menschen scheinbar den gleichen Gedanken, so dass die Fahrt erst einmal in einem Stau endete, der vom Grenztunnel des Brenners bis an die Mautstelle in Sterzing reichte und einen Zeitverlust von gut 45 Minuten bedeutete.
Gegen Aband erreichte die Gruppe dann trotzdem gut gelaunt das Centro Servizi in Castagnaro wo der Presidente des dortigen Partnerschaftskomitees Stefano Bonetto mit den Gastschülern und natürlich deren Eltern gespannt auf die deutschen Gäste warteten.
Trotz der hochsommerlichen Temparaturen hatte Stefano keine Mühen gescheut, uns mit einem Abendessen und vor allem kühlen Getränken zu empfangen. Nach der ausgiebigen Stärkung begaben sich die Kinder trotz der Hitze nach draußen um noch etwas Ball zu spielen während es die Erwachsenen vorzogen in der Kühle der Halle ein paar Worte zu wechseln. Irgendwann mahnte Stefano dann zum Aufbruch und unsere deutschen Schüler begaben sich mit ihren Partnerschülern und den Gasteltern auf den Heimweg. Unser 1. Voprsitzender wurde von Stefano noch in das B&B Nuvole nach Crocetta begleitet welches vom dortigen Freundeskreis-Mitglied Patrizia betrieben wird. Gerüchten zufolge hat sich dort der Abend noch etwas länger hingezogen.
Früh klingelte der Wecker am folgenden Freitag. Für die deutschen Schüler stand natürlich der gemeinsame Besuch des Unterrichts mit ihren Partnerschülern in der Scuola Media di Castagnaro auf dem Programm. Um acht Uhr wurden wir vom dortigen Deutschlehrer Stefano Bellini empfangen und nach einer kurzen Begrüssung und den obligatorischen Fotos begann dann zum Leidwesen der Schüler auch der Unterricht. Etwas entsetzt zeigten sich die deutschen Schüler vom Zustand der Schule. Während das Gebäude von außen einen sehr intakten und gepflegten Eindruck machte fiel im Inneren in den Klassenräumen und der Turnhalle im wahrsten Sinne des Wortes der Putz von den Wänden. Auch im Computerraum fand man teilweise noch Röhrenmonitore vor. Ein krasses Gegenteil dazu stellte der Musikraum dar. Ausgestattet mit elektronischem Schlagzeug, Keyboards, diversen Instrumenten und modernster Computertechnik demonstrierte der Musiklehrer eine Unterrichtseinheit. Die moderne Ausstattung ist wohl aber auch dem Lehrer zu verdanken, der unermüdlich Gemeinde und Provinz um Zuschüsse und Unterstützung bittet. Nach dem Unterrichtsende um 13 Uhr wartete in den Gastfamilien bereits das Mittagessen
Für den späteren Nachmittag hatten die Mütter der italienischen Kinder einen kleinen Ausflug in den Live-Park nach Rovigo organisiert. Dieser Park ist ein kleiner Hochseilgarten und es durfte bei sommerlichen Temperaturen schweißtreibend geklettert werden um die diversen Übungen zu meistern.. Der ein- oder andere Schüler zog es aber lieber vor am Boden zu bleiben, nach der ersten Übung umzudrehen oder einen Notabstieg in der Mitte zu benutzen. Zum Abschluss gab es zur Erfrischung noch leckeres italienisches Eis, natürlich auch um die abtrainierten Kalorien wieder zu ergänzen. Die Abendgestaltung stand dann in der Verantwortung der Gastfamilien, während Christoph etwas Gelegenheit hatte sich kurz zu erholen um anschließend von Stefano Bonetto zu einer „Gara di Salami“ ins Casa degli Alpini in Castagnaro entführt wurde.
Nach einem hervorragenden Risotto gab es Salami, welche von einigen der Alpinisti selber hergestellt wurde. Verschiedene Sorten mit den verscheidensten Geschmäckern zeigten die Vielfalt der italienischen Salami. Gewonnen hatten natürlich am Ende alle und für die Salamihersteller gab es noch Pokale im ihre hervorragende Leistung zu würdigen. Ein Sbrisolona ( eine Art Mandelkuchen aus einem keksähnlichen Teig ), übergossen mit Grappa und natürlich ein guter Wein rundeten diesen schönen Abend ab.
Auch am Samstag befaden sich Frühaufsteher im klaren Vorteil. Um acht Uhr starteten wir an der Schule in Castagnaro nach Mantova zu einer Stadtbesichtigung. Natürlich finden solche kulturellen Highlights bei den Schülern immer guten Anklang und aufgrund der sehr hohen, sommerlichen Temperaturen freuten sich die Schüler noch mehr als sonst auf ein solches Ereignis. Begleitet wurden sie von Christoph, Stefano Bonetto, dem Deutschlehrer Stefano Bellini und Maestra Ginea de Grandis. Stefano Bonetto hatte dann doch Mitleid mit den Schülern und beließ es bei einer sehr kurzen Runde mit folgendem Mittagessen und anschließendem Verweilen in einem Park am Lago Inferiore. Am Nachmittag stand noch die Besichtigung des kleinen Feuerwehrmuseums auf dem Programm bevor der Tag mit einem gemeinsamen Eis zur Erfrischung in Castagnaro beschlossen wurde.
Es muss sich bei unseren italienischen Freunden herumgesprochen haben, dass Christoph ein Freund der italienischen Salami ist. Am Abend führte ihn die Reise in Begleitung einiger Mitglieder des Circolo Amici nach Guarda Ferrarese auf ein Festa di Salame. Ein recht großes Festzelt war gefüllt bis zum letzten Platz so dass wir zunächst einmal auf Einlass warten mussten. Endlich an einem freien Tisch angekommenkonnte man auf der Speisekarte neben sehr wenigen „normalen“ Fleischgerichten Salami in allen Zubereitungsversionen finden. Empfehlen kann man durchaus die gegrillte Salami.
Am Tag der Abreise durften die Kinder erst einmal in ihren Gastfamilien ausschlafen, während unser 1. Vorsitzender von Stefano bereits zu früher Stunde sportliche Aktivitäten zugeführt wurde. Stefano hatte beschlossen gemeinsam mit Christoph am „StradiLegnago“ teilzunehmen, eine Art Volkslauf mit Walking- und Joggingstrecken. Glücklicherwiese hatte sich Stefano für die 6 km Walkingstrecke entschieden welche nach einer guten Stunde absolviert war. Während es bei uns in Deutschland bei derartigen Veranstaltungen für die Teilnehmer oft ein T-Shirt o.ä. gibt erhielten wir eine Tüte mit 1 kg Nudeln sowie ein Exemplar der örtlichen Zeitung.
Nach einem guten Mittagessen traf man sich um 14 Uhr am Rathaus von Castagnaro. Die Mütter hatten zur Verabschiedung noch ein paar Dolce gebacken und Bürgermeister Andrea Trivellato richtete noch ein paar Worte an alle Schüler und natürlich auch die Eltern. Danach hiess es leider schon wieder Abschied nehmen um die Rückreise ins Leitzachtal anzutreten..
Christoph berichtete bei der Rückkehr am Sonntagabend, dass der Gemeindebus vom Fahrgefühl recht schwer beladen schien. Wahrscheinlich lag das an den Eindrücken und Erfahrungen, welche die Schüler mit nach Hause genommen haben.
Abschliessend einen ganz großen Dank an die italienischen Gasteltern und allen, die auf italienischer Seite an der hervorragenden Organisation und dem tollen Programm beteiligt waren. Uns hat es einen Riesenspaß gemacht und wir freuen uns, Euch beim Gegenbesuch Ende Oktober in Fischbachau alle wiederzusehen.